Schloß Ratzenhofen Besitzfolge
1040 | Erste urkundliche Erwähnung, ein Eberhard benennt sich nach Ratzenhofen Eberhard I. v. Ratzenhofen †1097 verheiratet mit Mathilde v. Moosburg; beide begraben im Kloster Geisenfeld, er war dort Schirmvogt --- Tochter Mathilde heiratet Graf Otto IV. v. Scheyern, den späteren Herzog Otto I. v. Wittelsbach, d. h. die Wittelsbacher haben Ratzenhofener Wurzeln --- Tochter Bertha war verheiratet mit Heinrich von Sittling, stiftet Kloster Biburg und die Kirche in Allersdorf, ihr Sohn Eberhard war Erzbischof von Salzburg und galt als der gelehrteste Mann des 12. Jahrhunderts. Eberhard II: v. Ratzenhofen †1138, auch Schirmvogt in Geisenfeld Gebhard I. v. Hittinburg, Abensberg und Ratzenhofen Altmann I. v. Abensberg, ein Sohn Gebhards, d. h. die Babonen haben Ratzenhofener Wurzeln Meinhard II. v. Abensberg und Roteneck Gebhard III. v. Roteneck †1279 --- dessen Tochter heiratet Albert v. Hals †1348 Graf Leopold, der letzte Halser †1375 |
1375 | Landgraf Johann I. v. Leuchtenberg, ein Neffe, nimmt das Erbe an sich |
1377 | Ratzenhofen fällt durch Gerichtsentscheid an das Herzogtum Niederbayern-Landshut, wird Sitz eines herzoglichen Pflegegerichts, ab 1400 Ausbau zur Sommerresidenz für die Landshuter Herzöge, im November 1475 übernachtet das Landshuter Hochzeitspaar, 1491-1549 Landgericht mit Recht über Leben und Tod, zeitweise Funktion einer heutigen Kreisstadt |
1564 | Die Mamminger, durch Verleihung, Herabstufung zur Hofmark Leonhard v. Mamming †1615 Johann Albrecht v. Mamming †1624 Hans-Adam v. Mamming †1686, Franz Ignaz v. Mamming Franz Friedrich v. Mamming †1759, ohne männlichen Nachkommen, erbaute die St. Anton Kapelle |
1758 | Herzogtum Bayern-München |
1767 | Joseph Ignaz v. Kretz †1778, begraben in Elsendorf, Schloßneubau in der heutigen Form Franz Benjo v. Kretz †1819, hebt 1791 die Leibeigenschaft auf --- dessen Tochter Kreszenzia heiratet 1801 Gangoult Cottel, einen Offizier Napoleons, beide sterben 1850 kinderlos |
1850 | Erbteilung unter 17 französischen Erben, Vetter Nikolaus Cottel †1878 ersteigert einen Teil, heiratet 1851 Maria Neumaier aus Großmehring 1864 erstes gebrautes Bier in Ratzenhofen |
1878 | Georg und Eva Zieglmaier durch Kauf |
1910 | Josef und Maria Stampfl durch Kauf 11.11.1913 abgebrannt, danach detailgenauer Wiederaufbau |
1917 | Josef und Therese Haindl durch Kauf |
1918 | Xaver und Anna Zierer durch Kauf 1972 Einstellung der Brauerei seit 1973 Schloßgarten Ratzenhofen ab 1985 Festlichkeiten im Schloßhof und im Gewölbesaal |
Zitat aus den Verhandlungen des Historischen Vereins für Niederbayern
Geschichte der Hofmark Ratzenhofen
verfasst 1927 von Maximilian Hopf
Er beendet seine Arbeit mit folgendem Absatz:
Preise du die rießighohen Berge, preise die rauschenden, schimmernden Wasserfälle: ich lobe mir die sanften Hügel mit ihren goldenen schweren Ährenfeldern und reichtragenden Hopfengärten, das stille Tal der Abens mit ihrem zögerdem Lauf, der die üppigsten Wiesen und saftigsten Krautäcker bespült und nährt, der in stetiger Arbeit seiner Mühlen seit Jahrhunderten den Anwohnern die Frucht ihrer Saat und Ernte bereitet.
Wanderst du dieses Tal herab, so bleibe gedankenvoll halten vor Ratzenhofen und vor Biburg, grüße mit Ehrfurcht den Boden, auf den weihevolle Erinnerungen sich senken.